Im Jahr 1121 vermachte Dietmar von Lungau dem Benediktinerkloster St. Peter in Salzburg seine Besitzungen mit der Maßgabe, darauf eine neue Abtei zu gründen. Daraufhin wurde in Elsenbach bei Neumarkt – St. Veit bis 1132 die erste Klosterkirche erbaut. 1171 wurde die Klosterkirche allerdings auf Geheiß von Bischof Adalbert und des Grafen Wolfram vom Domberg auf den St. Veits – Berg verlegt. Von dieser romanischen Kirche sind heute leider nur noch Mauerreste vorhanden.
Aufstieg und erste Blütezeit
Über die Jahrhunderte hinweg entwickelte sich das Benediktinerkloster zum einem der Zentren des wirtschaftlichen und geistlichen Geschehens im oberen Rottal. Die Kloster- und Kirchengebäude wurden erweitert und erneuert, insbesondere nach zwei verheerenden Großbränden. Zudem gründeten die Mönche eine eigene Klosterbrauerei, die bis 1984 bestand. Als einer der herausragenden Führer des Klosters kann hierbei der Neumarkter Priester Marian Wieser genannt werden, der als zweiter Gründer des Klosters bezeichnet wurde.
Auflösung des Klosters
1802 löste sich noch vor der Säkularisation das Kloster St. Veit selbst auf, eine Kuriosität dieser Jahre, die vor allem dem sittlichen Verfall des Klosters geschuldet war. Die Klosterkirche St.Veit wurde daraufhin Pfarrkirche mit einem weltlichen Pfarrherren. Die Klosterräume gingen in den Besitz des adeligen St.Anna-Stiftes in München über. Dieses verkauft den Besitz im Jahre 1829 an Max Freiherr von Speck-Sternburg. Nach nur mäßigem Erfolg übernimmt im Jahre 1858 Reichsrat Maximilian II. Graf von Montgelas, der Sohn des berühmten bayerischen Ministers Max Joseph von Montgelas, den Besitz. Im Jahre 1894 wird der Besitz von seinem Nachfolger Hugo von Montgelas an den Direktor der Löwenbrauerei Anton Hertrich weiter verkauft. Dessen Sohn Otto führte ab 1904 die Brauerei zu einem wirtschaftlichen Höhenflug. Die Schloßbrauerei Hertrich fusionierte 1923 mit der letzten Brauerei von Neumarkt, der Genossenschaftsbrauerei zur Klosterbräu St.Veit AG, die bis 1984 ihren Braubetrieb aufrecht erhielt. 1923 stirbt Otto Hertrich überraschend im 42. Lebensjahr, seine Witwe Maria kann das Kloster nebst Anlagen und Grundstücke nicht mehr halten und verkauft es 1934 an die erzbischöfliche Klerikalseminarstiftung in Freising.
Heute
Die Gebäude waren vom Klerikalseminar zunächst zum Teil als Erholungsstätte für die Barmherzigen Schwestern aus München und zum anderen Teil als Altenheim gedacht. 1952 wurde diese Zweiteilung wieder aufgehoben und das gesamte Haus als Altenheim eingerichtet. Die Leitung des Hauses hatten die Barmherzigen Schwestern des hl. Vinzenz von Paul übernommen und Mitte der 90er Jahre wurde dem Altenheim ein eigener Pflegetrakt als Neubau angefügt. Die letzten vier Schwestern verließen St. Veit zum Jahresende 2004. Seither ist der Komplex in Trägerschaft der Altenheim Stift St. Veit gGmbH, deren alleiniger Gesellschafter die Stiftung Ecksberg mit Sitz in Mühldorf ist.